Auch eine Besichtigung verschiedener Innsbrucker Brunnen aus Vergangenheit und Gegenwart kann zu einem Erlebnis werden. Der Freundeskreis des Tiroler Volkskunstmuseums mit Obfrau Herlinde Keuschnigg und Mitglieder des Forum Land erlebten am 11. April mit Maria Haller eine interessante Präsentation von Brunnen. So befindet sich der Trautsonbrunnen vor dem Trautsonhaus in der Herzog-Friedrich-Straße. Der barocke Marmorbrunnen mit niedriger, breiter Muschelschale und einer vasenbekrönten, kannelierten Brunnensäule von 1600 ist der einzige noch an ursprünglicher Stelle erhaltene Stadtbrunnen Innsbrucks. Das Sarnerbrünnl mit Wappen von Innsbruck und dem Sarntal, als Symbol der Landeseinheit, befindet sich in der Schlossergasse. Es ist ein Geschenk der Gemeinde Sarnthal aus dem Jahre 1989 und dient als Ersatz des im Zweiten Weltkrieg zerstörten Sarntheinbrünnls. Der Brunnen mit Darstellung des hl. Florian steht im Innenhof der ehemaligen Theresianischen Normalschule.  Der Leopoldsbrunnen vor dem Haus der Musik  und dem Tiroler Landestheater zeigt ein Reiterstandbild des Erzherzogs Leopold V., der von 1623 bis 1630 Landesfürst war und dem Brunnen den Namen gab. Es ist das Hauptwerk des berühmten Bildhauers Capar Gras (1585-1674) und zugleich eines der künstlerisch bedeutendsten Denkmäler Österreichs aus dem Frühbarock. Der rund zehn Meter hohe Rudolfsbrunnen am Boznerplatz, 1873 bis 1877 errichtet, zeigt ein überlebensgroßes Standbild Herzog Rudolf IV. und erinnert an die Vereinigung Tirols mit dem Haus Habsburg 1363. Der Entwurf für die Brunnenanlage stammt von Friedrich von Schmidt. Die Figuren und Ornamente wurden von der k.k. Kunst-Erzgießerei in Wien hergestellt. Der Vereinigungsbrunnen mit zwei Steinen und acht Durchbrüchen am Eduard-Wallnöfer-Platz erinnert an die Vereinigung von früher selbständigen Gemeinden mit Innsbruck.
Foto: Der Leopoldsbrunnen 

Maria Haller befasste sich auch mit der Geschichte der Wasserversorgung Innsbrucks. 1485 wurde der erste Brunnen mit fließendem Wasser in der Altstadt aufgestellt. Vor dieser Zeit standen für die Bewohner von Innsbruck nur Zieh- und Schöpfbrunnen und Flusswasser zur Verfügung.
Dr. Heinz Wieser