In der Sammlung des Tiroler Volkskunstmuseums befinden sich zahlreiche Höhepunkte der Tiroler Krippentradition. Diese außergewöhnlichen Darstellungen vom Barock bis ins 20. Jahrhundert kann man in der Schau „Miniaturen des Evangeliums“ im Erdgeschoss besichtigen. Außerdem werden im 1. Stock – Bereich Pralles Jahr – weitere Krippenszenen dauerhaft präsentiert.
Für die heurige Weihnachtszeit wartete Dr. Karl C. Berger mit einer besonderen Überraschung auf: Er präsentierte am 14. Dezember bei der vor Weihnachten gewohnten Krippenführung, zu der mit Obfrau Herlinde Keuschnigg Mitglieder des Freundeskreises des Tiroler Volkskunstmuseums und des Forum Land kamen, drei besondere Krippen, die erst vor kurzem Eingang in die Sammlung des Volkskunstmuseums gefunden haben. Sie können bis einschließlich 2. Februar 2024, also bis Lichtmeß, besichtigt werden.
Die Figuren der Haider-Krippe wurden von Norbert Haider (1930-2021) aus Oberperfuß aus Lawinenholz geschnitzt und gefaßt. Nach dessen Tod wurde die Krippe dem Tiroler Volkskunstmuseum übergeben.
Die Kastenkrippe dürfte in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Kastelruth in Südtirol entstanden sein und wurde dem Museum im Sommer 2023 geschenkt. Sie zeigt über die Anbetung der Hirten und die heiligen drei Könige hinaus noch weitere Szenen der Weihnachtsgeschichte.
Schöpfer der Lederere-Krippe ist der aus Alpbach stammende Jakob Lederer (1909-1979). Die Erben einer Wiener Privatsammlung von Werken Lederers entschieden sich kürzlich dazu, den größeren Teil der Sammlung dem Tiroler Volkskunstmuseum zu schenken, in dessen Beständen sich bereits andere Werke Lederers befanden,
Bekannt sind in Tirol das Krippenmuseum in der Brixner Hofburg, die Krippensammlungen des Tiroler Volkskunstmuseums in Innsbruck und die Krippen im Museum von Schloss Bruck bei Lienz. Seit 1963 besitzt das Tiroler Volkskunstmuseum eine sehenswerte Krippenschau. Anhand von Originalen kann die Entwicklung der Krippe in Tirol nahezu lückenlos verfolgt werden.
Dr. Heinz Wieser
Foto: Kastenkrippe aus Kastelruth
