Rund 20 Mitglieder des Freundeskreises des Tiroler Volkskunstmuseums und des Forums Land erhielten am 4. April einen interessanten Einblick in die Arbeiten und Restaurierungskünste der Akademischen Restauratorin Mag. Hemma Kundratitz. Sie präsentierte vor allem das von ihr 2010/11 restaurierte, 1962 erst entdeckte und von einem unbekannten Künstler geschaffene Wandgemälde aus der Renaissance im Stiegenaufgang zum Fürstenchor der Innsbrucker Hofkirche. Es stellt die Kreuzigung Christi und die Stigmatisierung des hl. Franziskus dar. Sodann erklärte die begabte Restauratorin in der Hofkirche die weltbekannte Ebertorgel, über die sie derzeit ein wissenschaftliches Werk verfasst und führte in die aktuelle Diskussion des Restaurierungszustandes des Gehäuses ein. Zudem ist die orgelbegeisterte Künstlerin seit 2010 mit der Restaurierung von zwei weiteren Wandgemälden in der Hofkirche beschäftigt und deshalb auch aus der unmittelbaren Nähe ihres Arbeitsbereiches mit dieser weltberühmten größten, nahezu unversehrt erhaltenen Renaissanceorgel Österreichs vertraut. Die aus dem 16. Jahrhundert stammende und von Orgelbauer Jörg Ebert geschaffene Orgel in der Hofkirche verfügt über 15 Register auf zwei Manualen und angehängtem Pedal.
Hemma Kundratitz, die nach dem Besuch der Kunstgewerbeschule Innsbruck an der Akademie für bildende Künste in Wien studierte, gab dann einen Einblick in ihr Atelier. Die seit 1982 als selbständige akademische Restauratorin in Tirol tätige Künstlerin in den Fachbereichen Restaurierung von Tafelbildern und Wandmalerei ist dafür bekannt, in mühevoller Kleinarbeit behutsam und gewissenhaft die jeweils beschädigte Originalmalerei kunstvoll zu erneuern und vorhandene Fehlstellen zu ergänzen. (Dr. Heinz Wieser)