Ausstellung „Geld macht Geschichte“ im Innsbrucker Zeughaus

Römische Münzen erzählen

 

 

Foto: Pachtzahlungsrelief um 240 n. Chr., Grabblock

Das Geld ist die Regierung aller Dinge“, diesen sinnvollen Spruch des aus Antiochia am Orontes stammenden Publilius Syrus (1. Jahrhundert v. Chr.) ist in der bis 8. Oktober im Maximilianischen Zeughaus in Innsbruck geöffneten Ausstellung „Geld macht Geschichte - Römische Münzen erzählen“ zu lesen. Anhand der Münzen in der Archäologischen Sammlung der Tiroler Landesmuseen erfährt man von Politik und Wirtschaft, Herrschern, Siedlungsgeschichte und kultischen Bräuchen. Der Eintritt ist frei. Diese Ausstellung besuchten Obfrau Herlinde Keuschnigg mit Mitgliedern des Freundeskreises des Tiroler Volskunstmuseums und des Forum Land am 3. Oktober, im Zeughaus, wobei Mag.Wolfgang Sölder als Kurator führte. Bereits seit der Gründung des Ferdinandeums vor 200 Jahren werden in den Tiroler Lan-desmuseen Münzen gesammelt. Neben antiken Münzen zählen auch Exemplare aus der Römerzeit zum Bestand. Für Archäologen sind sie eine wertvolle Quelle, um Funde etwa von Siedlungen und Gräbern zeitlich einzuordnen. Bei dieser Ausstellung im Zeughaus stehen römische Münzen im Mittelpunkt. Sie geben Einblick in die historische und wirtschaftliche Entwicklung Tirols ab der Besetzung unter Kaiser Augustus (15 v. Chr.) bis zum Untergang des Weströmischen Reiches (476 n. Chr.).  Für die Herstellung von Münzen kamen sowohl Gold, Silber, Kupfer als auch Legierungen zum Einsatz. Als neutrale Wertmesser lösten die Münzen den Tauschhandel weitgehend ab. Häufig zieren Bilder von römischen Herrschern die historischen Münzen und machen sie zu kleinsten Kunstwerken aus Metall. Rom beherbergte eine der bedeutendsten Münzstätten der damaligen Zeit. Ebenso wurden in Trier, Mailand, Istanbul oder Karthago Münzen geprägt. Versehen mit Darstellungen und Daten funktionierte Geld zum Teil sogar als Informationsmedium. In Gräbern aus der Römerzeit finden Archäologen immer wieder Münzen. Als Eintrittsgeld ins Jenseits wurde Verstorbenen eine Münze mit ins Grab gelegt. Der sogenannte Charonspfennig war im Totenkult für den Fährmann bestimmt, der die Seele über den Fluss Styx vom Diesseits zur Unterwelt, dem Hades, bringt. Wurden die Augenlieder der Verstorbenen mit Münzen bedeckt, so glaubte man, sie vor dem unheilstiftenden „bösen Blick" bewahren zu können.

Dr. Heinz Wieser

 

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