Besuch des Werkstatt-Ladens Humlberga in Hall i.T.

Taschenmanufaktur und Handstickerei

Foto: Tafelrunde von Sans Souci

Bei Ursula Purner von Humlberga werden Nachhaltigkeit und Upcycling großgeschrieben. Dies haben die von Obfrau Herlinde Keuschnigg begleiteten Mitglieder des Freundeskreises des Tiroler Volkskunstmuseums und des Forum Land bei einem Besuch des Werkstatt-Ladens Humlberga in Hall i.T. am 1. März erlebt. Es werden Materialien verwendet, die Besonderes erlebt haben. Jeans, Reste von Möbelstoffen, gebrauchte Planen und Lederreste werden zu Taschen, Yogakissen und anderen Lifestyle-Produkten verarbeitet. Barbara Weiland legt besonderes Augenmerk auf die Handwerkskunst des Stickens und sammelt historische Modezeichnungen und Illustrationen. Gemeinsam haben Ursula und Barbara Historical Darlings entwickelt. Sie sammeln alte Gobelin Bilder, die Geschichten erzählen und verarbeiten sie zu edlen Taschenunikaten. „Schon als gelernte Dekorateurin konnte ich meine Kreativität bei namhaften Innsbrucker Modefirmen ausleben. Die Arbeit als Kulturvermittlerin in den Tiroler Landesmuseen verschaffte mir ein Gespür für Kunst und Stil. In meinem ehemaligen Atelier am Umlberg experimentierte ich voller Hingabe und Herzenslust mit unterschiedlichen Textilien und Techniken.“ Schon bald war klar, dass ein eigenes Label her musste. Upcycling war in meiner Familie schon immer eine Selbstverständlichkeit. Die erste Messenger - Tasche aus alten Jeans nähte mir meine Mama“ so Ursula Purner von Humlberga.  

Die Geschichte des Stickens ist ein ganz wesentlicher Bestandteil unserer Kulturgeschichte und eine der ältesten Kulturtechniken der Menschheit. Die ältesten bestickten Stoffe, die uns heute aus der Geschichte des Sticken serhalten sind, wurden vor etwa 7000 Jahren angefertigt. Sie entstanden um 5000 v. Chr. im heutigen Ägypten, in China und in Südamerika. Es dauerte noch einige Tausend Jahre, bevor die Kunst des Stickens ihren Weg nach Europa fand. Auf der weltlichen Seite stehen Stickereien heute für qualitativ hochwertige Handwerkskunst. Über Jahrhunderte und Jahrtausende entwickelte Sticktechniken wurden stetig verfeinert und mit der Industrialisierung auch in die Maschinenkompetenz übernommen. In unserer Zeit stehen die manuelle Stickkunst und das industrielle Besticken von Stoffen nebeneinander. Beide Varianten rühmen sich immer neuer Ideen und Qualitäten. Gemeinsam ist ihnen nach wie vor das grundlegende Anliegen: zu schmücken, Zugehörigkeit zu kennzeichnen und den Einzelnen auszuzeichnen. 

Dr. Heinz Wieser

 

 

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