Neue Blicke auf Bergisel Geschichtsbilder

„Denkmal weiter“ : Eine Ausstellung zum Mitmachen

Foto: Petra Gerschner, "fragments of future": aktuelle Forderungen und Werte

Im kollektiven Gedächtnis ist der Bergisel vor allem durch die Kämpfe von 1809 zwischen Tiroler Schützen und bayerisch-napoleonischen Truppen verankert. Das Andreas Hofer-Denkmal im Park und weitere Denkmäler zur Militärgeschichte der Kaiserjäger prägen diesen Ort. Kernstück des 2011 eröffneten Tirol Panorama mit Kaiserjägermuseum ist das Riesenrundgemälde, das von der Tapferkeit unserer Vorfahren berichtet. An der am 29. September stattgefundenen Führung mit Kuratorin Katharina Walter durch diese Ausstellung zum Mitmachen unter dem Motto „Denkmal Weiter“ nahmen mit Obfrau Herlinde Keuschnigg und Mag. Thomas Danzl, Bezirksobmann Forum Land Innsbruck, Mitglieder des Freundeskreises des Tiroler Volkskunstmuseums und des Forum Land teil. Mit künstlerischen Beiträgen von Petra Gerschner, Franz Kapfer, Esther Strauß und Maria Walcher sowie interaktiven Stationen vor und im Tirol Panorama am Bergisel in Innsbruck hinterfragt die Ausstellung „Denkmal weiter“ den Umgang mit Geschichte und Erinnerung am Bergisel. Die Kunstwerke treten dabei mit dem geschichtsträchtigen Ort in Dialog, indem sie sich mit Themen wie Heldentum, Widerstand, persönlicher Erinnerung und kollektivem Gedächtnis auseinandersetzen. Interaktive Stationen laden Jugendliche und Erwachsene ein, über das, was war, was ist und was sein könnte, nachzudenken und mit ihren Ideen die Schau zu erweitern. Petra Gerschner rückt mit zwei Arbeiten Protest und Widerstand ins Blickfeld und stellt den Heldenskulpturen im Eingangsbereich des Museum seinen vergoldeten Pflasterstein als Denkmal gegenüber. Ihr Wandbild „fragments of future“ an der Außenwand des Riesenrundgemäldes mit aktuellen politischen Forderungen von jungen Menschen tritt dem historischen Aufstand, der im 360-Grad-Panorama gezeigt wird, entgegen. Die Installation „Für Gott, Kaiser und Vaterland“ von Franz Kapfer wiederum eröffnet einen kritischen Blick auf das Denkmal Andreas Hofers im Park vor dem Museum und stellt identitätsstiftende Symbole und Rituale in Frage. Esther Strauß greift mit ihrer mehrteiligen Kunstaktion „aus jedem Fenster in jedem Haus“ in die bestehende Ausstellung"Schauplatz Tirol"im Museum ein und fordert dabei zur Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit auf. Ein hohler weißer Sockel auf dem Vorplatz des Museums lädt ein, Objekte aus der Zeit des Nationalsozialismus einzuwerfen und sie auf diese Weise den Historischen Sammlungen zu schenken. Maria Walchers Skulptur „Knoten“ im Museum sowie ihre Installation „Jacques“ im Außenbereich drehen sich um die sensiblen Themen Erinnern und Vergessen.

                                                                                                                             Dr. Heinz Wieser

 

 

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