Foto: Stroboskop, ein Blitzgerät nach Simon Stampfer, Tiroler Landesmuseum, historische Sammlungen

Auf diese Reise durch die Filmgeschichte im Zeughaus begaben sich am 27. September mit Obfrau Herlinde Keuschnigg Mitglieder des Freundeskreises des Tiroler Volkskunstmuseums und des Forum Land. Knapp 200 Jahre ist es her, dass der Osttiroler Simon Stampfer den stroboskopischen Effekt entdeckte und damit die Grundlage, warum wir Filme sehen können. Später flimmerten die ersten Stummfilme über die Leinwand, es entstanden Spielfilme und Tirol wurde zum Filmland. Die im Innsbrucker Zeughaus bis 2. Oktober zu besuchende Ausstellung „… uuund Schnitt!-Film und Kino in Tirol“ widmet sich der Ära des Films als er noch von der Rolle kam. Dabei besonders interessant: Über dem Eingang zur Ausstellung erblickt man die Aufschrift “Nonstop-Kino“, die tatsächlich über dem Eingang zum ehemaligen Nonstop-Kino in der Maria-Theresienstraße angebracht war. Im Fokus steht dabei die Film- und Kinolandschaft Tirols. So erzählt die Schau von Geschichte und Geschichten zu Spiel- und Dokumentarfilm und gibt Einblicke in die Produktionstechnik von früher. Neben ausgewählten Filmszenen versetzen zahlreiche historische Ausstellungsobjekte die Besucher in vergangene Zeiten und lassen einen Hauch Nostalgie aufkommen.
Die Kustodin der Historischen Sammlungen des Tiroler Landesmuseums und Leiterin des Zeughauses, Dr. Claudia Sporer-Heis, zur Ausstellung: „Wir beschäftigen uns in der Ausstellung mit dem Film als er noch ein Film war. Der Rundgang beginnt in der Vorfilmzeit in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts und reicht bis in die frühen 2000er-Jahre. Dazwischen reisen wir von der Stummfilm- zur Tonfilmzeit. Aus der Kinozeit speziell in den 1950er-Jahren gibt es interessante Dinge. Wir blicken auf Kinos und Filmemacher, Dokumentationen und Spielfilme, die Projektion und Produktion im Zeitverlauf. Gerade die technischen Geräte sind besonders interessant, weil man daran Dinge zeigen kann, die viele Leute heute gar nicht mehr kennen. So hat man in der Ausstellung zum Beispiel auch die Möglichkeit, zuzuschauen, wie ein Film geschnitten wurde. Und natürlich zeigen wir eine ganze Menge an informativen und sehenswerten Filmen“.
Man hat Tirol als „Filmland" bezeichnet, weil die Landschaft bei uns so schön ist. Historisch betrachtet hat das schon sehr früh angefangen, Anfang der 1930er-Jahre mit Berg- und Schisportfilmen. Schon damals hat man im Gebirge sehr gerne spektakuläre Aufnahmen gemacht. Es geht also in erster Linie um die Kulisse. Das ist genau der Ansatz, den wir heute noch haben: Es geht um die Landschaft, in die man sehr viel Film einbringen, in der man viel machen kann.
Dr. Heinz Wieser