Die Rolle der Volksmusik für den Tourismus

Ausstellung im Tiroler Volkskunstmuseum: „Wir Tiroler sind lustig“

Im Rahmen einer bis 27. November zugänglichen Ausstellung im Tiroler Volkskunstmuseum wird der Bedeutung der Volksmusik für den Tourismus unddie Marke Tirol nachgespürt. Bei der Ausstellungseröffnung am 9. Juni befassten sich schon bei der Begrüßung Landesmuseums-Direktor Dr. Peter Assmann und der Leiter des Tiroler Volkskunstmuseums, Dr. Karl C. Berger, mit den Besonderheiten dieser Schau. Interessantes Detailwissen vermittelte sodann die Kuratorin, Dr. Sonja Ortner. Schließlich eröffnete die Ausstellung die Abgeordnete zum Tiroler Landtag, Barbara Schweighofer. Die Mitarbeiter des Tiroler Volksliedarchivs haben für diese Ausstellung einige Schwerpunkte ausgelegt, uzw. vom Tiroler Tourismus-Pionier, Nationalsänger und Hotelier Ludwig Rainer, über denTiroler Abend bis hin zum Heimatfilm und sportlichen Großereignissen. Tirol ist sehr wahrscheinlich jenes Land in Europa, in dem die Volksmusik in all ihrer kostbarer Vielfalt intensiver als irgendwo sonst gepflegt wird. Tausende von Tirolern sind zur Pflege des alten und neuen Liedgutes in Chören vereinigt, von denen manche weit über das Land hinaus hohes Ansehen genießen und außerdem hat auch das Spiel mit den bodenständigen Instrumenten der Volksmusik gerade in den letzten Jahren einen sehr erfreulichen Aufschwung genommen. Der Tiroler liebt die Musik, er hat einen ausgeprägten Gemeinschaftssinn. Deshalb hat die Volksmusik die Entwicklung des Tourismus in Tirol gewissermaßen vorbereitet und entscheidend mitgeprägt.

„Die Tiroler sind lustig / Die Tiroler sind froh“ heißt es in einem alten Kinderlied. Es besingt die Tiroler als lustiges, musikalisches und geselliges Volk. Bereits vor 200 Jahren bahnte sich diese Vorstellung ihren Weg in die Köpfe der Menschen und machte Tirol als Tourismusdestination attraktiv. Schon die Epoche der Romantik sowie die Tiroler Freiheitskämpfe schärften das Bild Tirols als imposante Naturlandschaft mit originellem Menschenschlag, insbesondere bei den deutschen Nachbarn. Die Tiroler nutzten die Aufmerksamkeit, um singend Europa zu erobern und lockten mit ihren Auftritten zu einem Besuch in der Alpenregion. Bald traten sie von Nordamerika über Skandinavien bis Russland an Königshöfen und in Konzertsälen auf. Doch hier wurde nicht nur Gesang geboten. Auf umjubelten Tourneen begeisterten die Gruppen mit einem ausgeklügelten publikumstauglichen Programm in optisch auffallender Garderobe. In den Tiroler Abenden des 20. Jahrhunderts setzte sich das Konzept hierzulande fort. Ihre Qualität wurde seit 1968 sogar per Gesetz geschützt. Die Volksmusik selbst wiederum prägte nach einer jahrzehntelangen Entwicklung zwischen Inszenierung und Kulturgut bis heute den Tourismus und die Marke Tirol.

Dr. Heinz Wieser

 

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