Dr. Hans Grießmair zum Gedenken

Erbauer und langjähriger Leiter des Volkskundemuseums Dietenheim bei Bruneck

Eine der bedeutendsten Persönlichkeiten des Südtiroler Kulturlebens hat uns verlassen: Am 27. Mai verstarb in Milland bei Brixen nach schwerer Krankheit der Erbauer (1976) und langjährige Leiter des Volkskundemuseums Dietenheim bei Bruneck, Dr. Hans Grießmair. Ihm ist es zu verdanken, dass Südtirol über eine sehr reiche Museumslandschaft verfügt. Der Verstprbene ist auch Gründer des Landesmuseums für Jagd und Fischerei (1989) auf Schloss Wolfsthurn in Mareit. Das Weinmuseum in Kaltern wurde 1983 in das Volkskundemuseum eingegliedert.

Der Heimgegangene kam  am 11. November 1938 und in einfachen Verhältnissen am Getzenberg, Gemeinde Kiens, zur Welt. Nach dem Schulbesuch in seiner Heimatgemeinde und am Seminar Salern absolvierte er 1963 die humanistische Reifeprüfung als Privatist. Anschließend studierte er an der Universität Innsbruck Germanistik, Geschichte und Volkskunde und wurde 1967 zum Doktor der Philosophie promoviert, uzw. mit der Dissertation zum Thema „Die bäuerlichen Dienstboten im Pustertal", im Druck 1971 als "Knecht und Magd in Südtirol" erschienen. 1967 bis 1969 war Dr. Grießmair Assistent von Univ.-Prof. Dr. Karl Ilg am Institut für Volkskunde der Universität Innsbruck, 1969 bis 1971 Stipendiat der Fritz-Thyssen-Stiftung zur Weiterbildung am Seminar für Deutsche und Vergleichende Volkskunde in München bei Prof. Leopold Kretzenbacher. Ab 1971 wurde Dr. Grießmair von der Südtiroler Landesregierung mit volkskundlichen Angelegenheiten betraut, insbesondere mit der Planung und dem Aufbau des Südtiroler Landesmuseums für Volkskunde in Dietenheim bei Bruneck, dessen Direktor er seit 1976 war. Von 1972 bis 2001 war Dr. Grießmair Schriftleiter der Südtiroler Monatsschrift für Südtiroler Landeskunde „Der Schlern". Hans Grießmair ist es zu verdanken, dass diese Zeitsdchrift zu einer wichtigen wissenschaftlichen Reihe wurde, die in aller Welt, von den USA bis Australien, gelesen wird. Er war Verfasser mehrerer Aufsätze zur Südtiroler Volkskunde und des großen Schlernregisters 1920 bis 1978. Dr. Grießmair war verheiratet und Vater von drei Kindern. Im Jahre 1976 erhielt er den Förderungspreis des Kulturwerkes für Südtirol und 1983 das Ehrenzeichen des Landes Tirol. Er war auch Träger der Michael Haberlandt-Medaille für Volkskunde, Wien, sowie des Ehrenzeichens der Universität Innsbruck, des Walther-von - der Vogelweide-Preises und des Ehrenringes der Stadt Brixen.

Dr. Heinz Wieser

 

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