Freunde des Tiroler Volkskunstmuseums und vom Forum Land besuchten am 17. Mai die von Dr. Ralf Bormann, Leiter der Grafischen Sammlung des Tiroler Landesmuseums-Ferdinandeum, gestaltete Ausstellung „Passepartout Notizen-Unbekannte Zeichnungen & Druckgrafik nach Rubens’ Werken. Dr. Bormann betonte, dass seit nahezu 200 Jahren das Museum neben Gemälden, Skulpturen, Musikinstrumenten, Büchern, naturkundlichen Objekten sowie archäologisch, historisch und volkskundlich relevanten Artefakten auch Arbeiten auf Papier sammelt und bewahrt. Nach herkömmlicher Zählung ist der Bestand unterdessen auf 30.000 Blatt angewachsen.
Der hl. Hieronymus, Jusepe de Ribera

Unter diesen Grafiken bewahrt das Tiroler Landesmuseum rund 1.000 italienische Zeichnungen, die ihm zu ganz überwiegenden Teilen im 19. Jahrhundert als hochherzige Legate von Mäzenen sowie als Künstlernachlässe zugefallen sind. Wie den historischen Protokollen des Museums zu entnehmen ist, stellte das Legat Johann von Wieser von 1886, das allein 500 Zeichnungen sowie 10.000 Kupferstiche umfasste und durch das „die Schaffung einer ganz neuen Abtheilung des ‚Kupferstich-Cabinets‘ in Angriff genommen werden“ sollte, bereits aufgrund seines Umfanges das soeben um sein 2. Stockwerk erweiterte Ferdinandeum vor räumliche Schwierigkeiten. In den Ausstellungsräumen finden sich auf den Täfelchen zu den einzelnen Zeichnungen zuoberst und in gewohnter Weise die Zuschreibungen, unter denen die Werke traditionell seit Anbeginn im Museum geführt wurden. Darunter hat das Museum die aus aller Welt ganz überwiegend digital eingegangenen Pasepartoutnotizen aufgeführt. Zur Sammlungspräsentation erschien der bebilderte Katalog „Passepartoutnotizen. Unbekannte italienische Zeichnungen aus eigenem Bestand“, herausgegeben. von Dr. Peter Assmann und Dr. Ralf Bormann, Berlin: Deutscher Kunstverlag, 2021, 352 Seiten.
Dr. Heinz Wieser