100 Jahre Tiroler Genbank

Sonderausstellung „Land-Sorten-Vielfalt"

Im Tiroler Volkskunstmuseum wurde am 28. April die bis 30. Oktober zu besuchende Sonderausstellung „Land-Sorten-Vielfalt!: 100 Jahre Tiroler Genbank“ eröffnet. Bei den Grußworten von Dipl. Ing. Dr. Christian Partl, Museumsdirektor Dr. Peter Assmann und Landeshauptmann-Stv. Josef Geisler kam  zum Ausdruck, dass es sich bei dieser Feierstunde um ein bedeutendes Ereignis der Landwirtschaft mit vielen politischen bäuerlichen Funktionären aus Gegenwart und Vergangenheit, an der Spitze Alt-Landeshauptmann Dipl. Ing. Dr. Alois Partl, handelt. „Mit der Genbank des Landes Tirol sichern wir die ungeheure genetische Vielfalt unserer heimischen landwirtschaftlichen Nutzpflanzen und bewahren unser kulturelles Erbe. Außerdem ist die Genbank eine Schatztruhe und Zukunftsaktie für die heimische Landwirtschaft, die regionale Wirtschaft, die moderne Pflanzenzüchtung und auch die Gastronomie“, so Landeshauptmann- Stv. Josef Geisler. 1922 schuf der Agrarwissenschaftler Erwin Mayr die Basis für die Tiroler Genbank. Sie sammelt, dokumentiert und erhält bis heute alte Sorten landwirtschaftlicher Nutzpflanzen wie Getreide, Kartoffeln und Obst in Tirol. Die Tiroler Genbank ist damit gemeinsam mit der Genbank in St. Petersburg die älteste der heute 1.400 Genbanken. Das Tiroler Volkskunstmuseum widmet der Tiroler Genbank anlässlich ihres 100-Jahr-Jubiläums die vom Leiter des Volkskunstmuseums, Dr. Karl C. Berger als Kurator, organisiserte Sonderausstellung „Land-Sorten-Vielfalt“. Die Inhalte wurden gemeinsam mit der Genbank entwickelt. Seitens der Genbank war Dipl. Ing. Dr. Christian Partl (Leiter Genbank) der Ansprechpartner, vom Volkskunstmuseum wurde das Projekt von Michael Span organisiert. Im Kreuzgang sind 12 Stationen/Themen (u.a. Geschichte, Arbeitsweise, Klima und Böden, Projekte, Vermarktung) aufgebaut, die beiden einführenden Themenkomplexe sind in der Nische beim Aufgang zum Museum erwähnt. Außerdem sind im Innenhof mehrere Landsorten in Pflanzwannen ausgesät.  Viele dieser Landsorten werden zu Tiroler Spezialitäten verarbeitet: Die „Fisser Gerste“ eignet sich nicht nur für den regionalen „Brei“ oder „Brein“ (Gerstensuppe), sie wird auch zu Bier verbraut oder zu Tiroler Whisky gebrannt. Der Obernberger Schwarzhafer, der „Rote Tiroler Dinkel“ oder der Osttiroler „Chrysant-Hanser-Roggen“ werden zu Brot, Nudeln, Müslis, Keksen oder Flocken verarbeitet. Der starke Bezug der Lebensmittel zur Region Tirol lässt sich gut für die Vermarktung nutzen. Abseits dieser Produktpalette kann der Anbau bestimmter Landsorten als Futtergetreide und Stroh oder zur Auflockerung der Fruchtfolge lohnend sein: Das Verwenden von Landsorten ist aktiver Klima- und Umweltschutz, bei der Qualität vor Quantität steht.                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           Dr. Heinz Wieser

 

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