Mitglieder des Freundeskreises des Tiroler Volkskunstmuseums und des Forums Land besuchten am 4. Februar im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum die von Gabriele Ultsch präsentierte Ausstellung „Chanukka. Leuchter des Lichterfestes“, die sich mit der Bedeutung des Lichtes in Bezug auf das jüdische Lichterfest befasst. Dieses Fest ist ein acht Tage dauerndes, jährlich gefeiertes Fest zum Gedenken an die Wiedereinweihung des zweiten Tempels in Jerusalem im Jahr 164 v. Chr. beziehungsweise im Jahr 3597 jüdischer Zeitrechnung. Es beginnt am 25. Tag des Monats Kislev. Das jüdische Lichterfest wird in der dunklen Jahreszeit gefeiert, der Termin variiert in jedem Jahr. Das Fest erinnert an drei wichtige Ereignisse in der Geschichte des jüdischen Volkes: die Befreiung aus griechischer Herrschaft, die zweite Weihe des Tempels und an ein Lichtwunder. Das Licht als Symbol und Zeichen spielt nicht nur in der jüdischen Tradition eine entscheidende Rolle, sondern soll im Rahmen dieser Ausstellung auch stellvertretend für die Absenz jüdischer Exponate in den Sammlungen der Tiroler Landesmuseen stehen. Anlässlich des traditionellen, jüdischen Lichterfestes werden die Kerzen des achtarmigen Chanukka-Leuchters, auf hebräisch: Einweihung, als Ausdruck der jüdischen Identität entzündet. Jeden Tag wird ein weiteres Licht entzündet, so dass am Ende alle acht brennen. Der Leuchter hat oft neun Lichterhalter, mit dem neunten Licht werden die anderen angezündet. Vor über 20 Jahren begann das „Museum dei lumi“das Sammeln solcher Leuchter in Casale Monferrato, Piemont, einer Region mit einer tief verwurzelten jüdischen Gemeinschaft. Heute sind über 200 Leuchter – eine Vielzahl wurde speziell für das Museum angefertigt – in die Sammlung eingegangen.Zahlreiche Künstler trugen in den vergangenen Jahren mit der Ausarbeitung ihrer Vorstellungen und Auffassungen von den Chanukka-Leuchtern zu dieser einmaligen Sammlung bei.

Die vielfältigen und kreativen Interpretationen des Chanukka-Leuchters ergeben eine Sammlung, deren Intention das Aufeinandertreffen von Kunst, Design und der jüdischen Kultur ist. Der extra in Israel angefertigte silberne Eröffnungsleuchter (im Bild), den Bischof Dr. Reinhold Stecher der Innsbrucker Synagoge zur Wiedereröffnung schenkte, wird erstmals im Museum präsentiert. Dr. Heinz Wieser