Die Sonderausstellung im Tiroler Volkskunstmuseum von Florian Raditsch: „Im Schein von Rauch und Flamme“, die bis 23. Jänner 2022 zu sehen ist, besuchten am 5. November Mitglieder des Freundeskreises des Tiroler Volkskunstmuseums. Die Kuratorin der Ausstellung, Mag. Rosanna Dematte’, wies daraufhin, dass Florian Raditsch 1987 in Zentralkalifornien zur Welt kam und in der Nähe des Yosemite National Parks aufwuchs. Später studierte er Bildende Kunst in New Mexico sowie an der Universität für angewandte Kunst Wien. Raditsch lebt und arbeitet in Wien. In seiner Ausstellung setzt sich Florian Raditsch mit zwei Regionen auseinander, die sich durch ihre reiche Naturlandschaft charakterisieren: Tirol und Zentralkalifornien. Mit Zeichnungen, Raum- und Toninstallationen sowie digitalen Performances geht Raditsch dem Ursprung konstruierter, idealisierter Vorstellungen beider Regionen nach und setzt ihnen traditionelle Erzählungen und Legenden als fruchtbare Irritation entgegen. Florian Raditsch reflektiert über die Schwelle zwischen Vergangenheit und Modernität, die sich in den 1920er-Jahren in Architektur, Design und Kunst auftut. Dieser inszenierende Umgang mit der Landschaft sowie den traditionellen Lebensweisen für den aufblühenden Tourismus wirkt bis heute nach. Die werbewirksame Darstellung von Natur und Tradition, die sich im alpinen Raum etabliert hat, bringt der Künstler mit der zentralkalifornischen Region nahe dem Yosemite Nationalpark in Verbindung, wo er aufgewachsen ist. Dabei entdeckt er Parallelen zwischen den Arbeiten von österreichischen Gestaltern und Architekten wie Clemens Holzmeisters Hotel Drei Zinnen in Sexten, Südtirol (1929) und kalifornischen Bauwerken des sogenannten National Park Service Rustic Baustils, wie das Ahwahnee Hotel (1927) von Gilbert Stanley Underwood. Die Priorität dieser Baukonzepte war die Beziehung zur ursprünglichen Kultur- und Naturlandschaft zur Nutzung für Freizeit und Erholung.
Red Lightning 2021, Pastellkreide auf Papier Dr. Heinz Wieser
