Mitglieder des Freundeskreises des Tiroler Volkskunstmuseums unter Führung von Obfrau Herlinde Keuschnigg besuchten am 25. Juni das Atelier des Malers, Graphikers und Kunstpädagogen Hans Seifert in Absam. Sie lernten dort in dessen großen, romantischen mit aussagekräftigen Bildern geschmückten Garten einen humorvollen, bescheidenen, gemütvollen und mit Lebensweisheiten ausgestatteten Künstler näher kennen.
Eines von Hans Seiferts vielen beeindruckenden Bildern: Umgang, Erntedank: "Die Fahnen in den Wind stellen"

„Jedes meiner Bilder erzählt eine Geschichte vom Werden, Sein und Vergehen. Es erzählt von Vergangenem, Gegenwärtigem, von Licht und Schatten, vom Kommen und Gehen.“
Die Besucher zeigten sich sehr beeindruckt von diesen Worten des Künstlers, für den Malen Schreiben von Bildgeschichten mit dem Pinsel und mit Farben ist. „Ich will dabei aber nicht „schönfärben“ oder lieblich abbilden. Dafür sorgt der Ölstift. Er gehört zu meinen liebsten Arbeitswerkzeugen. Damit kann ich Falten, Risse, Vergänglichkeit hervorheben. Oft dient der schwarze Stift zur Bestrafung des Dargestellten. Er zerfetzt die Prozessionsfahnen, er durchfurcht die alten Hausfassaden und die Gesichter von Schützen, Musikanten oder Ministranten. er unterteilt das Bild in Anteile, um aufzuzeigen, dass alles vergänglich ist und Windhauch“, sagte der 1947 in Pfunds geborene Hans Seifert.
Der Vater von vier Söhnen lehrte an der Pädagogischen Akademie in Zams und Stams. Er setzte sich intensiv auseinander mit Kinderkunst als Mittel der Persönlichkeitsentwicklung bei 6- bis 10-jährigen Kindern. Seine Maltechnik konnte er verfeinern bei Professor Karl Korab, Professor Gerhard Gutruf und Bodgan Pascu. Seifert, der seit 2007 in Absam lebt, arbeitet seit einigen Jahren mit der Galerie Esterhammer in Innsbruck zusammen sowie mit den Lyrikern Annemarie Regensburger, Alfred Krismer und Maria Koch.
Hans Seiferts nächste Ausstellungseröffnung: Sonntag, 4. Juli, 16.00 Uhr, Kulturzentrum Prutz, Winkelweg 1, 6522 Prutz. Dauer der Ausstellung: 4. bis 25. Juli 2021
Dr. Heinz Wieser