Im Bereich Angerzellgasse ist momentan ein Teil unserer Open-Air-Installation „Hinter den Fassaden" zu besichtigen, welches in Zusammenarbeit mit der Volksschule Innere Stadt entstanden ist.
Unter dem Motto „Hallo Nachbar*in" besteht schon seit einiger Zeit eine schöne Zusammenarbeit mit unseren umliegenden Nachbarn. Im letzten Jahr wurde beispielsweise das von den Schülerinnen und Schülern gemachte Stadtmodell im Eingangsbereich des Museums präsentiert.
Daraus hat sich ein Schulprojekt in Zusammenarbeit mit dem Volkskunstmuseum/den Landesmuseen/der Abteilung für Kulturvermittlung entwickelt. Im Mittelpunkt standen dabei die Begegnung mit den Nachbar*innen der Schule sowie die Erkundung der umliegenden Gebäude. Wer sind unsere Nachbar*innen? Was passiert hinter den Fassaden? Was verbindet uns? Und mit einem Blick in die Zukunft: Was könnten wir gemeinsam machen? Diesen und ähnlichen Fragen gingen die Teilnehmer*innen über mehrere Monate hinweg auf den Grund. Mit Menschen verschiedener Generationen aus Tiroler Volkskunstmuseum, der Theologischen Fakultät, dem Akademischen Gymnasium und dem Treibhaus führten sie Interviews, spontane Zaungespräche oder einen regen Briefwechsel. Gemeinsam mit den Leuten, die hier arbeiten, lehren und lernen, entstand so ein Dialog auf Augenhöhe. „Sie interessieren sich wirklich für uns", lautete das Fazit einer Schülerin.

Der Briefdialog zwischen den Schüler*innen und ihren Nachbar*innen war Ausgangspunkt eines gestalterischen Experiments und Gedankenspiels, bei dem die sichtbaren Häuserfronten aus neuen Blick-winkeln betrachtet wurden und sogar über Hausgeister der einzelnen Gebäude fantasiert wurde. Letzteren wurde bildnerisch und zeichnerisch eine Gestalt verliehen und man überlegte, was sie sich gegenseitig zu erzählen hätten. In Form von kurzen Texten galt es schließlich das Thema „Nachbarschaft" in Worte zu fassen.
Zum Abschluss des Projekts verdichten sich die entstandenen Werke zu einer Installation unter freiem Himmel. Auf 24 Fahnen präsentieren sich die Bild- und Textcollagen bis 5. September an den Fassaden der beteiligten Häuser. Darüber hinaus finden sich am Zaun des gemeinsamen Innenhofs Installationen mit Bändern, die den Prozess des nachbarschaftlichen Dialogs in der Stadt sichtbar machen. Nicht zuletzt zielt das Projekt darauf ab, Mauern aufzulösen, zwischen dem Inneren der Gebäude, wo sich Kultur und Bildung abspielen, und dem von Zäunen und Hecken begrenzten (halb)-öffentlichen Raum – gerade in einer Zeit, in der Begegnung mehr bedeutet denn je.
