Am 12. Mai gab es eine Online- Eröffnung für die beiden Sonder-Ausstellungen „Al lavoro“ (zu sehen bis 26. Oktober) im Tiroler Volkskunstmuseum und „Gehen-Fahren-Reisen“ (zu sehen bis 3. Oktober) im Zeughaus. Nach der Begrüßung der Kulturlandesrätin Dr. Beate Palfrader wies der Direktor der Tiroler Landesmuseen, Mag. Dr. Peter Assmann, auf die historische Dimension beider Ausstellungen mit ihren kulturellen Vernetzungen hin, die sich mit der Euregio als einem Kulturraum widmen und ein Teil des Programms des Euregio-Museumsjahres 2021 sind. Dabei nannte er treffend gewissermaßen als Motto: „Zukunft braucht Herkunft“. Dr. Claudia Sporer-Heis, Kuratorin und Leiterin des Museums im Zeughaus sprach über die dort eröffnete Ausstellung „Gehen- Fahren- Reisen“ und damit über die Entwicklung der Mobilität vom Fußweg zur Kutsche, zur Eisenbahn, Schiffahrt und Flugverkehr.

Der Leiter des Tiroler Volkskunstmuseums, Mag. Dr. Karl C. Berger, erinnerte daran, dass im 19. Jahrhundert viele Trentiner in den nördlichen Landesteil zogen, um dort im Eisenbahnbau, im Baugewerbe oder in der Textilindustrie zu arbeiten oder eine Ausbildung zu absolvieren. Nationalistische Sichtweisen und die von deutschnationalen Eiferern propagierte „Verwälschung“ führen zu Spannungen, die 1904 in den „Fatti di Innsbruck“, blutigen Auseinandersetzungen zwischen italienischsprachigen und deutschnationalen Studierenden, eskalierten, wobei es ein Todesopfer gab.
Dr. Heinz Wieser