2008 konzipierte Ursula Beiler im Rahmen der Aktion „Kunst im öffentlichen Raum“ das Schild mit den Worten „Grüss Göttin“, das von 2009 bis 2016 an der Autobahn bei Kufstein Nord am Eingang von Tirol stand und seit 2019 am Kreisverkehr der Autobahn-Einfahrt Innsbruck Mitte zu sehen ist. Ihre Intervention im Tiroler Panorama mit Kaiserjägermuseum beinhaltet u. a. die Präsentation des Schildes im männerdominierten Gebäude und ihre künstlerische Dokumentation der vielen anonym gehaltenen Umgestaltungen des Werkes, der aufgeregten Diskussion rund um die künstlerische Arbeit, die in Form von Leserbriefen oder an die Künstlerin gerichtete Rückmeldungen erhalten ist
Das Kunstobjekt „Grüß Göttin“, löst starke Reaktionen aus. Während Werbefachleute das Schild aufgrund seiner Einfachheit bei gleichzeitiger Wirkung loben, sehen sich andere in ihren religiösen Gefühlen verletzt und stoßen sich an "der Göttin". Gott als weiblich darzustellen ist offenbar höchst provokativ.
Ursula Beiler dazu: „Die Weiblichkeit als Teil der Kirche ist wichtig, so wie auch in der Gesellschaft: Egal ob in Jurys oder in der Politik, es ist wichtig, dass Frauen mitbestimmen können. Sie sind ja auch die Hälfte der Menschen. Im privaten Firmen kann das jeder halten wie er will, aber im öffentlichen Bereich gehören Frauen miteinbezogen. Es ist wichtig, dass Frauen mitbestimmen können.“
Die Künstlerin ist nach 1968 aufgewachsen, also nach den Studentenunruhen dieses Jahres. Sie meint, dass, Philosophie und auch ihr immer zu männlich erschienen. Für sie ist wichtig, dass Weiblichkeit ihren Platz hat.
Dr. Heinz Wieser