Die am 20. Februar im Innsbrucker Zeughaus eröffnete Ausstellung „So fern -so nah“ begibt sich auf die Suche nach der Geschichte dieser inzwischen unverzichtbaren Alltagsnotwendigkeit und lädt zur Interaktivität mit den Vorfahren heutiger technischer Geräte ein.
Der Viertelanschluss beim Haustelefon, die postalischen Brieffreundschaften nach Amerika, das Faxgerät – all das ist noch nicht lange her und wirkt dennoch bereits antik. Dass ein Großteil unserer heutigen Gesellschaft all diese Techniken noch genutzt hat und heute mit dem Smartphone Text, Ton und Bild durch die Welt schickt, zeigt, wie rasant sich die Telekommunikation entwickelt. Vor allem in den letzten Jahren ging die Entwicklung zügig voran. Die immer schneller werdende Kommunikation beschleunigt die täglichen Abläufe und beeinflusst viele Lebensbereiche enorm. Die Konsequenzen zeigen sich im eigenen Alltag und auch auf gesellschaftlicher Ebene. Ein eigener Ausstellungsbereich in der Sonderausstellung „So fern – so nah. Eine Kulturgeschichte der Telekommunikation“ wird sich neuen Herausforderungen, die dadurch entstehen, widmen. Von Jugendlichen aus Innsbruck, Wien und Taiwan werden die dargestellten Instagram-Kanäle befüllt, die die weltweite Vernetzung der neuen Kommunikation zeigen und hinsichtlich Medienkompetenz beleuchten.
Tischtelefon um 1900

Ein besonderer Fokus liegt in der Sonderausstellung auf jenen Entwicklungen, die heute nicht mehr genutzt werden, aber einen spannenden technischen Charakter aufweisen. Zwei optische Telegrafen im Hof des Zeughauses verschlüsseln die Nachrichten der Besucherinnen und Besucher mit Geheimcodes. Ein Morsegerät kann bedient werden und stellt die Aufgabe, einen S.O.S.-Notruf auszusenden. Eine Rohrpost schickt einen zuvor verfassten Brief zum Frankieren durch die gesamte Ausstellung. „Die Besucherinnen und Besucher sollen alles ausprobieren können. Das ist in Museen nicht immer üblich, macht die Faszination an der damaligen Technik aber viel besser spürbar“, so Dr. Claudia Sporer-Heis, Kuratorin der Ausstellung und Leiterin des Zeughauses. „Wir möchten zeigen, wie innovativ die damalige Technik war, auch wenn sie heute neben dem Smartphone bereits antik erscheint.“
Dr. Heinz Wieser