Prof. Heinrich Tillys faszinierende Figurenzyklus über das Telfer Schleicherlaufen wurde während des heurigen Faschings im Tiroler Volkskunstmuseum in Innsbruck immer wieder bewundert. Zur Besichtigung dieser interessanten Ausstellung kam TVKM-Obfrau Herlinde Keuschnigg mit rund 20 Besuchern des Freundeskreises und des Forums Land.
Der Leiter des Tiroler Volkskunstmuseums, Mag. Dr. Karl C. Berger, wies darauf hin, dass das Schleicherlaufen in Telfs zu den großen Fasnachten in Tirol zählt. Er sagte, Franz Seewald hatte die Idee und auch Heinrich Tilly dazu bewogen, den Zyklus in Angriff zu nehmen, Schleicherobmann Hans Sterzinger hat die Museumsleitung für das Projekt gewonnen. Von Luis Neuner stammt der Hintergrund, der nach den Vorgaben von Meister Tilly gestaltet wurde. Organisations- und Vermittlungsarbeit leisteten auch Claudia Mark, Leiterin der Kulturabteilung der Marktgemeinde, und Kulturreferent Josef Federspiel.

V.l.r.r: Obfrau Herlinde (Foto: Dr. Heinz Wieser)
Der Fasnachtszug zeigt eine Szenerie mit rund 150 gezeichneten und gemalten Figuren. Tilly stellt die historisch-traditionellen Figuren und Gruppen wie den Laternenträger und die Schleicher, den „Naz“ und die „Laninger“ oder den „Pånznåff“ inmitten der „Wilden“ dar. Vor der Kulisse Telfer Bauern- und Bürgerhäuser hält der Künstler auch an im Laufe der Zeit verloren gegangenen Figuren fest, darunter die „Bötlstanzer“, die „Tschapfler“, das Nachtwächterpaar und der „Säcklmeister“.
Vom bunten Figurenpanorama, das die Telfer Fasnacht in voller Pracht verewigt, waren alle Besucher restlos begeistert. Die Lebendigkeit und Dynamik der rund 150-teiligen »Krippe« ist faszinierend. Der Zyklus kann als krönendes Spätwerk des Künstlers und Fasnachtsmythologen betrachtet werden.
Die Papierfasnacht wurde schon vor einigen Jahren geschaffen und in Form von Ausmalbögen gedruckt. Diese sind aber längst vergriffen.
Dr. Heinz Wieser